Biographie

So ein Leben voller Musik kann ganz schön bunt sein! Wenn ihr euch die unterschiedlichen Facetten meiner Laufbahn anschauen wollt, hört das entweder in meiner Musik oder – ihr lest weiter!

Nikos Titokis ist in Griechenland geboren, genauer gesagt in Thessaloniki: einer Stadt voller Geschichte, Kultur und Beton. Umgeben wird Nikos als Kind von Musik, Tanz und Büchern (nein, die Eltern sind keine Akademiker, jedoch Menschen, die Kultur lieben). „Die Gelegenheit macht den Musiker“, könnte man sagen. Die Gitarre wird benutzt, um Hörspiele musikalisch zu untermalen, und auf dem Klavier – mit viel zu viel Pedal … – werden Volkstänze nachgespielt, die Nikos auf Festen gehört hat.

Das Klavier bleibt zwar beim Umzug nach Deutschland zurück, aber die Musik ist im Gepäck. Nach einem Jahr Hamburg gibt es wieder ein Tasteninstrument- und dazu noch eine Querflöte! Mit ihr wird im Klassenorchester musiziert. Im Umfeld des Gymnasiums „mit Musikzug“ wird auch gesungen und insgesamt intensiv im Dunstkreis der klassischen Musik gearbeitet.

Der Klavierunterricht bei Jasmin Böttger zieht unglaublich viele Auftritte nach sich: NDR-Bühnen, Vorspiele, Wettbewerbe und erste Kontakte zum Boogie: War da nicht auch ein Blue Rondo à la Turk von Brubeck dabei?  Querflötenunterricht gibt es bei Cornelia Speer. Dort wird ausschließlich klassisch musiziert – aber mit einer unglaublichen Liebe zur Pädagogik!

Als Nikos Titokis den Rhythm and Blues entdeckt (den alten, aus der Zeit, als noch in schwarz-weiß gedreht wurde), erweitert sich das Instrumentarium: Gitarre, Schlagzeug und Bluesharp werden in die Hand genommen und es wird gelernt, bis eine Band gegründet werden kann.

Wenn man sich in einem klassischen Umfeld befindet, ist es schwierig, an die richtigen Instrumente zu kommen: Ein halbverfallenes Schlagzeug aus den 70ern – immerhin mit „tightem“ Schlagzeuger aus der Schule! – und eine Hornistin sind unter anderem auch dabei. Mangels verfügbarer Noten fängt Nikos an, selbst zu transkribieren. Da ist das Arrangieren nicht weit. Und so ist beim Abschiedskonzert des Klassenorchesters auch ein Arrangement von Cantina Band (Star Wars) dabei.

Nirvana zu arrangieren, traut er sich noch nicht (das kommt später). Dafür produziert er zum Schulabschluss zwei Pop-Konzerte mit Orchester (musikalisch und organisatorisch eine Herausforderung, die er, dem Publikum zufolge, mit Bravour meistert). Was für ein Zufall, dass Alin Coen (schon damals mit toller Bühnenpräsenz) in der gleichen Klasse ist und den Gesang dazu beiträgt!

In der Zwischenzeit entdeckt Nikos seine Liebe zum Jazz: Thelonius Monk steht ganz hoch im Kurs! Der neue Klavierlehrer, Hans Schüttler, zeigt nicht nur Kniffe in Sachen Bebop, sondern gibt auch Impulse in Richtung Free Jazz.

Mit Eintritt in die Landesjugendbigband „Jazzessence“ ist die Fahrtrichtung für Nikos Titokis erstmal gesetzt. Mit dem Oktett „Big Cue“ geht‘s bis zum Bundeswettbewerb von „Jugend jazzt“. Unter den zahlreichen Preisen für die Band ist auch ein Solistenpreis für Nikos Titokis‘ Arrangements dabei.

An der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg studiert Nikos (als Diplom-Musikerzieher für Klavier/Keyboards, Jazz und Jazzverwandte) zunächst bei Prof. Jürgen Friedrich. In dieser Zeit finden Klassik, Jazz, Weltmusik, Pop und Free Jazz ihren Platz in Nikos‘ musikalischer Sprache. Im anschließenden Master-Studium (Jazz/Klassik/Komposition) erhält er weitere Impulse bei Prof. Wolf Kerschek und Prof. Peter-Michael Hamel, und verfeinert so seine musikalische Sprache und erweitert seinen künstlerischen Horizont.

Seit 2012 hat Nikos Titokis einen Lehrauftrag an der hmt ||| Hochschule für Musik und Theater Rostock inne und unterrichtet die Fächer Tonsatz, Gehörbildung und Analyse im Bereich – wen wundert’s? – „Jazz-Weltmusik-Pop“.

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